Vollmacht auf Reserve

Beim Vorsorgeauftrag handelt es sich um eine Vollmacht, welche aufgeschoben ist, und im Fall der Fälle, bei Urteilsunfähigkeit des Vollmachtgebers in Kraft tritt. Dazu braucht es, wie bei einem Zweikomponentenkleber, zum gegebenen Zeitpunkt die Validierung des Vorsorgeauftrages durch die KESB. Diese stellt erst dann, nicht schon heute, der beauftragten Person eine entsprechende Urkunde aus, dass sie als Beistand ernannt wurde. Erst damit legitimiert sich die beauftragte Person beispielsweise gegenüber der Bank, dem Steueramt, in der Apotheke oder beim Arzt.

Zweck

Mit einem Vorsorgeauftrag bestimmt die auftraggebende Person, welche Vertrauensperson als Beistand handeln soll, wenn sie selber nicht mehr entscheiden kann (oder stark eingeschränkt ist). Auf diese Weise darf die KESB keine wildfremde Person als Berufsbeistand ernennen.

Form

Der Vorsorgeauftrag untersteht denselben strengen Formvorschriften wie ein Testament: Entweder eigenhändig, datiert und unterzeichnet oder notariell beurkundet.

Kurz und bündig

Es gibt hunderte Beispiele, eines länger als das andere. Das Gesetz ist klar: Ich schreibe, wer mir schaut, ersatzweise wer als weitere Person. Die gesetzlich definierten Bereiche Personensorge, Vermögenssorge und Vertretung im Rechtsverkehr können integral bezeichnet «für alle Angelegenheiten» oder getrennt werden. (Beispiel: Meine Tochter Vanessa, Ärztin, betreut mich medizinisch, mein Sohn Arthur, Anwalt, verwaltet das Vermögen, bezahlt Rechnungen und nimmt die Rechtsvertretung wahr.)

Link zum Vorsorgeauftrag.